Aufgrund der strukturellen Besonderheiten der Branche stellen sich in juristischer Hinsicht zahlreiche neue Fragen, aber auch viele bereits bekannte Probleme müssen aufgrund der Besonderheiten einer angepassten Lösung zugeführt werden. Dies betrifft sowohl die klassischen Rechtsbeziehungen von Vertragspartnern als auch die rechtliche Beurteilung der neuen digitalen Möglichkeiten.
Die erste Frage – die ein Jurist sich bei einer rechtlichen Untersuchung stellen muss – ist die Frage nach der Anwendbarkeit der ggf. einschlägigen Rechtsnormen. Selbst diese Frage ist im Bereich des eSport-Rechts nicht hinreichend wissenschaftlich untersucht. Dies steht sinnbildlich für den derzeitigen Mangel an juristischer Forschung im Bereich des eSports. Dieser zieht sich von der Aufarbeitung und Bewertung vertraglicher Rechtsbeziehungen und weiterer privatrechtlicher Haftungssituationen über die Prävention strafrechtlich relevanter Vorgänge (bspw. Wettbetrug, Spielmanipulation oder Geldwäsche) bis hin zur Erstellung tauglicher Compliance-Richtlinien bzw. Ethikkodizes.